Die löchrigen Dächer

Die Bedachung der Wandelgänge war eines der ersten Projekte des Bauvereins, doch auch die anderen Kirchendächer waren undicht. In der Kirche wurden als Notbehelf Gefäße aufgestellt, um eindringendes Wasser aufzufangen.

Das schwammbefallene Dach über dem Mittelschiff war 1998 noch auf Kosten der Schlösserstiftung saniert worden. Danach jedoch kam es zu einer Bauunterbrechung. Es war nämlich ein Streit darüber ausgebrochen, wer die Baulast zu tragen habe. Die Auseinandersetzung endete mit einem Kompromiss: Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ist weiterhin für die bauliche Hülle zuständig, die Kirchengemeinde für die Instandhaltung des Inneren. 

Ungeachtet dieser Arbeitsteilung bemühte sich der Bauverein jedoch auch fürderhin um die Hüllensanierung – geht es dem Verein schließlich um den Erhalt der Kirche, unabhängig von juristischen Spitzfindigkeiten.

So konnten also nach längerer Unterbrechung auf Initiative des Vereins die Dächer der Seitenschiffe, des Narthex sowie der Apsis denkmalgerecht wiederhergestellt werden, einschließlich der charakteristischen Palmetten. Aber auch die Jalousieklappen für die Belüftung des Dachraumes über der Konche wurden restauriert. Das war 2017. Die Arbeiten wurden 2019 abgeschlossen. Die Kosten lagen bei 851.000 Euro

Der Bauverein hatte mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bei privaten Spendern die Kofinanzierung zustande gebracht. Allein Günther Jauch spendete seine in der TV-Sendung „Fünf gegen Jauch“ erspielten 138.000 Euro für die Restaurierung des Apsisdaches und des Apsismosaiks. Darüber hinaus wurden die Arbeiten durch Bundes- sowie Landesmittel gefördert. 

Nachdem das Apsisdach instandgesetzt war, erfolgten Sicherung, Reinigung sowie restauratorische Retusche des mittelalterlichen Apsismosaiks. Dies für 22.000 Euro aus Mitteln, die Günther Jauch für die Gesamtsanierung der Apsis spendete. 

 

In diesem Zusammenhang wurde endlich auch das seit den 1960er Jahren fehlende vergoldete Kreuz auf dem Westgiebel rekonstruiert und verankert. Kosten hierfür: 26.200 Euro. Das Geld dafür kam von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

 

Eine Orgel in Not >